Dass Körpersprache einen Redner interessanter macht, ist schnell zu sehen. Doch vor einiger Zeit ist mir ein weiterer Nutzen aufgefallen. In meinen Seminaren beginne ich oft mit einer Übung, bei der die Teilnehmer sich gegenseitig kennen lernen und die Namen und bestimmte Eigenschaften der anderen merken sollen. Dabei stellt sich jeder vor und sagt einige bestimmte Dinge über sich (z. B. sein Lieblingsland, seine Lieblingsfarbe oder sein Lieblingstier). Das soll er jeweils mit einer deutlichen Geste unterstützen.
Manche Teilnehmer lassen jedoch trotz Aufforderung die Geste weg. Dann bleibt das Gesagte deutlich seltener hängen.
Bei Teilnehmern, die eine Geste einsetzen, memorieren die anderen besser. Das erstaunliche dabei ist, dass selbst dann, wenn die Geste selbst nichts aussagt (zum Besipiel nur ein paddeln mit den Armen), die anderen Teilnehmer sich das Gesagte in Kombination mit dieser Geste viel besser merken können. Ich beobachte dabei oft, dass sie sich erst an die Geste erinnern und ihnen dann das passende Wort dazu einfällt.
Für mich heisst das, dass Gesten einen Vortrag nicht nur besser machen, sondern den Zuhörern sogar helfen, den Inhalt zu merken.
Spannende Sache, gell?
Michael Moesslang
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