Neulich hat mir jemand sein Leid geklagt. Seine Karriere geht nicht weiter. Er sei doch schon so lange im Unternehmen und langsam steht ihm doch ein Sprung nach oben zu. So in etwa waren seine Worte.
Interessant war, dass er genau wusste, was die anderen – die, die es schon geschafft haben – alles nicht können oder falsch machen. Was diese dagegen „berechtigt“ da zu sein, konnte er sich zunächst nicht erklären.
Wir haben als erstes seine Kommunikation analysiert. Auffallend waren die negativen Attribute, das ständige Kritisieren von Zuständen, Situationen und Menschen. Oder kurz gesagt: eine Jammer-Mentalität. Dann haben wir uns einige der Menschen angeschaut, die in seinem Unternehmen weiter oben angekommen waren. Es gab einen, der auch gerne jammert, doch der Rest war in der Kommunikation positiv. Sie betonten die Leistungen und die Chancen. Sie lobten, hoben hervor was Positives geschieht und sie sehen die Zukunft positiv.
Ob sie das tatsächlich glaubten oder nur so kommunizierten konnten wir natürlich nicht feststellen. Doch entscheidend ist, dass von diesen Menschen Optimismus ausgeht. Und sie vermitteln eine Zukunftsvision, für die es sich lohnt etwas zu tun.
Nun wurde er neugierig und für 3 Wochen beobachtete er genau diese Menschen. Es sind nicht nur die Themen und Worte alleine. Es es geht eine Klarheit und Selbstverständlichkeit von ihnen aus, die überzeugend wirkt. Diese Menschen zeigen ganz andere Körpersignale, sie sprechen anders und – und das ist vielleicht das wichtigste – sie schaffen es dadurch andere zu begeistern und zu führen.
Jetzt hat er erkannt, dass ihm ein Karriere-Sprung nicht „zusteht“, quasi durch die blosse Zeit, die er im Unternehmen bereits abgesessen hat. Es sind seine Leistung und seine Wirkung, die dafür sorgen, dass er als Führungskraft überhaupt ins Gespräch kommt. Diese Erkenntnis hat bei ihm bewirkt, dass sich seine Einstellung total geändert hat und er begonnen hat sich seinen Karriere-Sprung zu „erarbeiten“ und damit letztlich zu „verdienen“. Dieser Veränderungs-Prozess ist nicht leicht und er merkt selbst ständig, dass er in alte Denk-Muster verfällt. Doch langsam wird er mehr und mehr zum Kämpfer gegen das Jammern – nicht nur bei sich.
Und er trainiert sein Art zu kommunizieren. Aufgefallen ist es bereits den ersten – vor allem seinem Vorgesetzten.
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