Der Oberbürgermeister der Stadt München, Christian Ude, hat den Bund der Selbständigen Deutscher Gewerbeverband München empfangen. Im wunderschön ausgestatteten kleinen Rathaussaal fand der jährliche Empfang bereits zum neunten Mal statt. Rund 120 Münchener Geschäftsleute und Selbständige sind der Einladung gefolgt.
Die erste Rede wurde gewohnt locker vom roten Rathausherren gehalten, der wieder mal so gar nicht nach einem Politiker aussah. Er empfing die Geschäftsleute ohne Krawatte und Anzug, im blauen Jackett und in leichten, dunkelbraunen Segelschuhen. Nicht, dass dieser Blog zur Yellow Press verkommen soll. Doch wenn es um Wirkung geht, zählt auch das Äußere. Der OB zeigt wohl, dass er es nicht nötig hat sich an Konventionen zu halten und den Gästen entsprechend zu kleiden. Entweder will er sich gezielt als „Vertreter des kleinen Mannes“ offenbaren oder er fühlt sich kraft Amt über die profanen Kleiderzwänge erhaben.
Inhaltlich bekräftigte er die Notwendigkeit der nicht zu senkenden Gewerbesteuer. Wobei sein Hauptargument – gäbe es keine Gewerbesteuer mehr, würden sich die meisten Gemeinde- und Stadträte nicht mehr um die Ansiedelung von Gewerbe bemühen – auch in meinen Augen zu befürchten wäre. Zudem lobte er die gestiegene Geburtenrate in der Landeshauptstadt. Natürlich verband er dies mit einer durchaus positiven Darstellung dessen, was die Stadt ihren Familien und Kindern bietet.
Es folgte die Rede von Prof. Dr. Fritz Wickenhäuser (im Bild rechts hinter dem dritten Redner Richard Schaurich), der bei seiner Rede die immer mehr werdenden Spielhöllen rund um den Hauptbahnhof ansprach. Der Verbandspräsident bemerkte dabei, dass er seinen Teil beigetragen habe und eines der Gebäude gekauft und als Hotel verpachtet habe – eine Möglichkeit weniger Spielsalons einzurichten. Doch er könne nicht alle Gebäude selbst kaufen. ;-)
In der letzten Rede (Foto oben) verurteilte der Bezirksvorsitzender Richard Schaurich die zunehmende Konkurrenz der Stadtwerke, die mit ihrem Angebot (Dienstleistung im Elektrohandwerk, Lebensmittelverkauf in der Kantine) angestammten Münchener Unternehmen das Wasser abgraben.
Mit dabei waren ausserdem Christine Köppel (im Bild zwischen Prof. Wickenhäuser und OB Ude) von der Köppel-Akademie, Siegfried Haider von der German Speakers Association, Joachim Skambraks, Autor der 18-Loch-Strategie und der Columbo-Strategie, Ulrike Bergmann, Autorin von Büchern wie Erfolgsteams.
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