Auf meiner Italien-Reise vergangene Woche hatte ich (wieder einmal) ausreichend Gelegenheit, die Körpersprache von Italienern zu studieren. Sind es nur noch Klischees oder gibt es den Latin Lover, wie wir ihn uns vorstellen, immer noch? Und was können wir von ihm lernen?
Blickt man auf die deutsche Begriffsdefinition „Macho“, ist er eher negativ oder altmodisch besetzt: übertriebene Männlichkeit, konservative Denkweise über Frauen, Imponiergehabe usw. Mir jedenfalls kommen auch gewisse Bilder in den Sinn, die bis hin zu Manta, verspiegelter Sonnenbrille und der Blonden „Tussi“ dazu gehen.
In Italien ist durchaus eine männliche Körpersprache zu beobachten, die an positiver Lässigkeit, Souveränität und Imponierverhalten kaum zu überbieten ist. Bei Jung und Alt. Doch damit verbundene Attitüden, die Frauen herabsetzen oder in irgend einer Art ins lächerliche gehen, gibt es nicht. Egal ob ein Italiener am Strand liegt, auf einer kleinen Vespa fährt oder sich in geschäftlichen Besprechungen unterhält – er zeigt dabei immer eine Körperspannung, eine gerade und aufrechte Haltung und erhabene Bewegungen. Von der selbst bei ärmeren Leuten lässig-elegant gestylten Kleidung gar nicht zu sprechen.
Und die Frauen? Die schätzen es. Doch mehr noch. Auch sie haben eine durchaus coole Art, eine selbstsichere Wirkung. Und sie kleiden und geben sich immer weiblich. Das Spiel zwischen Frau und Mann – es funktioniert hier noch. Die Männer wirken noch männlich, die Frauen wirken noch weiblich. Und das ohne, dass die Frauen herabgesetzt, unterdrückt oder unemanzipiert wären. Das jedenfalls war mein Eindruck. Haben Sie Erfahrungen oder Beobachtungen gemacht?
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