Wie berichtet, ist der RC Bayern des BDVT, der Regionalclub Bayern im Bundesverband der Verkaufsförderer und Trainer e. V. sehr aktiv mit monatlichen Veranstaltungen. Heute ging es dabei um das Wissen in Unternehmen und die lernenden Organisationen. Die Leiterin des RC, Karin Sölch (Foto) stellte dann auch die Referenten zu dem spannenden Thema vor.
Helmut Strohmeier und Sigrid Hauer legen in ihrer Arbeit den Schwerpunkt darauf, in Unternehmen Schwachpunkte durch Geschichten, Story-Telling, herausfinden. Sie befragen dazu Mitarbeiter und entwickeln so ein Gesamtbild darüber, wie die Mitarbeiter beispielsweise das Leitbild, die Kommunikation oder bestimmte Projekte im Unternehmen tatsächlich sehen. Die ausgebildete Geschichten-Erzählerin Hauer interviewt dazu Schlüsselmitarbeiter. Aus vielen Einzelgeschichten entsteht so eine Sammlung von Informationen, die durchaus mal der Geschäftsleitung ein vollkommen neues Bild des Unternehmens aufzeigen können. Geschichten aus Teeküchen oder Kopiererräumen werden ebenso eingesetzt, wie gezielt am Arbeitsplatz oder in Workshops erarbeitete Stories.
Der Projektspezialist Strohmeier arbeitet dabei häufig darauf hin, dass Unternehmen weniger kontrollierte und geregelte Prozesse mit unselbständigen Mitarbeitern vorgeben. Stattdessen fördert er mit seiner Beratung die Vorgabe von Werten, Ideen und das gezielte Zulassen von eigenverantwortlichem Können. Nach seiner Ansicht sind die Folgen der Globalisierung eher ein Vorteil für flexible, spezialisierte und kundenorientierte Unternehmen. Denn die zwar preiswert produzierenden, aber in ihren Produkten durchaus auf Masse ausgerichteten Unternehmen stossen durch die Endlichkeit des globalen Marktes an Grenzen.
So hat im künftigen Markt das Unternehmen die grössere Chance, das die Talente und das Können der Mitarbeiter einsetzt ohne den Weg zum Ziel vorzugeben. Diesen Prozess begleitet Strohmeier mit seinem Unternehmen.
Frau Hauer hat dazu noch eine lehrreiche Geschichte erzählt, die ich gerne in Kurzform wiedergebe: Ein König will ein Porträt erstellen lassen und schickt nach dem besten Künstler, den er bekommen kann. Als dieser schliesslich kommt, setzt er zur Bedingung, dass er zwei Jahre Zeit bekäme. Der König — ungeduldig — kam aber bereits nach wenigen Monaten ins Atelier und war enttäuscht, dass das Bild noch nicht begonnen war. Als der Tag gekommen war und die 2 Jahre schliesslich vorbei waren kam der König wieder ins Atelier. Doch die Leinwand war weiß und leer. Nun begann der Künstler zu malen und binnen einer Stunde entstand ein Portrait wie es sich der König gewünscht hat. Er war zwar mit dem Ergebnis zufrieden, doch erzürnte sich darüber, dass er zwei Jahre warten musste. Da öffnete der Künstler einen Schrank. Dort lagen tausende von Skizzen.
Das Ziel war ein Portrait, das noch heute im Museum hängt. Der Weg — die tausenden von Skizzen — den wollte der Künstler seiner eigenen Art nach gehen.
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