Dieses Wochenende stand ganz im Lichte zweier weltberühmter Deutscher. Na wer wird das wohl sein? Der Papst und der Rennfahrer. Egal ob man nun dieser oder überhaupt einer Kirche angehört, der Besuch unseres bayerischen Papstes in unserer Landeshauptstadt München war ein Ereignis, ja das Ereignis! Und fast wie wenn an diesem Wochenende keiner seine Aufmerksamkeit nach Monza lenken würde, tritt ein anderer Deutscher seinen Rückzug an. Die Gelegenheit schien günstig.
So traurig das Ende der größten Formel 1-Karriere aller Zeiten sein mag, Michael Schuhmacher krönt das Wochenende geradezu nebenbei mit einem Sieg, der ihn wieder hautnah an Alonso und damit in die Nähe seiner achten Weltmeisterschaft bringt. Das wäre doch ein Finale!
Doch zurück zu Papst Benedikt XVI: Selbst am Fernsehen war ich — waren vielleicht alle — gerührt von der Herzlichkeit auf beiden Seiten. Dieser ehemalige Münchener Kardinal wurde hier von hunderttausenden offenen Herzen empfangen. Doch mehr noch: er selbst hat eine fast kindliche Freude darüber gezeigt, in unser schönes Bayern zurück zu kommen. Ob es seine Tegernseer Gebirgsschützen waren (B XIV ist Ehrenmitglied), die vielen kirchlichen und weltlichen Menschen aus seiner Zeit in München oder einfach nur Menschen, die Stunden am Straßenrand verbrachten, um einen kurzen Blick auf ihren Papst zu ergattern, der ehemalige Joseph Alois Ratzinger genoss es sichtlich zuhause zu sein.
Als damals die Schlagzeile „Wir sind Papst“ die Münchener Ausgabe der Bild zierte, haben manche gelacht ob dem überschwänglichen Stolz der Bayern und auch vieler nichtbayerischen Deutschen. Heute, nach einer stolz gefeierten Fussball-WM (oder hat man wegen eines deutschen Papstes sich getraut so zu feiern?), ist es eine Freude sich zur Heimat des Papstes zu bekennen.
Und ich stehe dazu: als Benedikt laut in die Nationalhymne „Gott mit dir, du Land der Bayern“ einstimmte, gelang es mir nicht mehr mitzusingen: ich hatte fast Tränen in den Augen vor Stolz und Rührung. Und es war nicht das einzige Mal in den Stunden, die ich vor dem Fernseher verbracht habe.
Papst Benedikt möge uns lange erhalten bleiben und vielleicht doch nicht zum letzten Mal nach Bayern gekommen sein.
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