Sie haben sicher schon den Spruch gehört „Nur in wem selbst das Feuer der Begeisterung brennt, kann andere entzünden.“ Der Satz enthält nicht, dass längst nicht jeder, in dem das Feuer auch wirklich brennt, es deswegen schafft, andere zu begeistern.
Sie haben sicher gehört oder gelesen, wie wichtig Visualisierungen in Präsentationen sind. Es gibt viele Menschen, deren präferierter Sinneskanal ist das Sehen. Doch auch alle anderen nehmen deutlich mehr auf, wenn Visuelles den Text unterstützt.
Die Folge: Viele unterstützen Ihre Präsentation mit PowerPoint-Folien, auf denen die Schlüsselwörter, die sie sagen, zusätzlich geschrieben sind. Das ist jedoch keine Visualisierung, die hier tatsächlich hilft. Die optische Unterstützung ist deshalb so wichtig, weil wir im Gehirn am besten mit Bildern und Gefühlen speichern. Geräusche kommen erst später, Sprache noch viel später.
Der Mensch ist rund 3 Millionen Jahre alt, die Sprache vielleicht 180.000. Für unser Überleben war Sprache nicht so entscheidend wie Bilder, Emotionen und bestimmte Geräusche.
Wir können also mehr erreichen, wenn wir es schaffen den Umweg abzukürzen. Umweg? Bevor Sie etwas sagen, haben Sie selbst ein Bild im Kopf (es muss übrigens nicht sein, dass Ihnen das bewusst ist), das Sie in Sprache übersetzen. Dazu müssen Sie es abstrahieren – ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Ihr Gegenüber hört (oder liest) die Sprache und übersetzt dies nun zum Speichern wieder in Bilder. Dass dieses Bild nicht Ihrem entspricht ist logisch. Dass der Prozess zudem umständlich ist, eben ein Umweg, ebenfalls.
Nutzen Sie also direkt Bilder und Sie nehmen die Abkürzung. Diese Bilder können Sie in die PowerPoint-Präsentation einbauen oder sie können Sie direkt in den Köpfen Ihrer Zuhörer entstehen lassen.
Der Umweg oder die Abkürzung sind dabei schon Bilder, die ich eben genutzt habe: Umweg, Abkürzung. Sie können auch mit Beschreibungen von Szenen arbeiten, in die sich Ihre Zuhörer hineinversetzen können. Nehmen wir an, Sie sprechen über ein kompliziertes Gerät. Der normale Ingenieur listet nun die Fakten auf: Umdrehungszahl, Ausstoß, Ausschuss usw. Und der Zuhörer? Hat er nicht bereits eine klare Vorstellung davon, was diese Zahlen für ihn bedeuten, steigt er hier aus. 2 Minuten später hat er die Zahlen vergessen.
Sagen Sie Ihm: „Stellen Sie sich vor, Sie haben statt Ihrer bisherigen Maschine eine, die doppelt so viel produziert und dabei um einiges weniger Ausschuss produziert. Was meinen Sie, wie viel entspannter Ihr Produktionsablauf wird. Und nicht nur das, Sie werden es auch am Rückgang der Reklamationen merken.“ So entsteht ein Bild beim Zuhörer, das ihm vor dem inneren Auge zeigt, dass er gemütlich am Schreibtisch seinen Kaffee trinken kann und in der Produktion alles wie am Schnürchen klappt.
Ein guter Redner ist jemand, der seine Zuhörer mit den Ohren sehen macht. In diesem Zitat von Abdul Arissal steckt so viel Weisheit. Deswegen funktionieren auch Metaphern, Vergleiche, Zitate und Geschichten aller Art so gut. Lassen Sie in den Köpfen der Menschen Bilder entstehen und Sie werden besser wirken und mehr erreichen.
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