Die wöchentliche Projektbesprechung wird wieder einmal zur Geduldsprobe. Projektleiter Joseph Ballus redet seit 20 Minuten — immer mit der gleichen monotonen Stimme. Joseph ist ein beliebter Projektmanager, doch wenn er zum reden ansetzt, haben seine Kollegen ihre Mühe. Es liegt insbesondere an seiner gleichmässigen Art zu sprechen.
Monotones Sprechen ist der Tod jeglicher Spannung und führt zudem dazu, dass die Zuhörer sich weniger konzentrieren und dabei mehr vergessen. Neben Blickkontakt, Mimik und Gestik ist die Modulation Ihrer Stimme ein entscheidender Faktor, um Wirkung zu erzeugen. Dabei verstärken auch rhetorische Mittel Ihre Aussagen, wie beispielsweise Wiederholungen oder Hervorhebungen:
Direkte Wiederholungen: Wiederholen Sie einen wichtigen Satz sofort. Machen Sie eine kleine Atempause und sprechen Sie den Satz wörtlich, jedoch mit deutlicherer Betonung und etwas langsamer. Auch später können Sie einen Satz wörtlich wiederholen. Es mag Ihnen selbst manchmal albern vorkommen, doch es wirkt und steigert die Bedeutung. Der Satz wird so zu einem besonders wichtigen Merksatz.
Umgewandelte Wiederholungen: Eine andere Möglichkeit ist es, eine bedeutende Aussage umzuformulieren. Beispielsweise kann ein Projekt „gut aussehen“, „gut klingen“ oder „sich gut anfühlen“. Die Aussage ist identisch, doch jedes Mal werden Sie einen Teil der Zuhörer besonders gut erreichen, entsprechend deren eigenen Gepflogenheiten. Ein weiteres Beispiel: Die Marketingstrategie muss „angepasst werden“, „braucht eine Rundumerneuerung“ oder „wird modernisiert“. So entsteht nicht das Gefühl, dass Sie die Aussage wiederholen und doch erhöhen Sie deutlich die Wahrscheinlichkeit, dass sie gemerkt wird.
Betonungen: Ein bestimmtes Wort eines Satzes hervorzuheben funktioniert durch Sprechpausen vor und nach dem Wort. Sprechen Sie diesen Satz laut in einem Stück und dann noch mal mit einer deutlichen Pause anstelle der drei Punkte: „Mit Pausen kann ich … betont … sprechen.“ Eine Sprechpause wird dabei von Zuhörern erst wahrgenommen, wenn Sie innerlich langsam bis drei zählen. Die Wirkung von Sprechpausen betont auch einen ganzen Satz, kombiniert mit Modulation Ihrer Stimme. Denn mit jeder Pause lassen Sie die Zuhörer aufhorchen und haben so deren Aufmerksamkeit.
Rhetorische Fragen: Rhetorische Fragen erzeugen Aufmerksamkeit und regen Ihr Publikum zum Denken an. „Haben Sie schon einmal ausprobiert, wie wichtig Betonungen sind? … [Pause] … Sehen Sie, eine Pause betont!“ Erst eine gezielte Pause erzeugt auch hier Wirkung. Lassen Sie nach der rhetorischen Frage den Zuhörern Zeit, damit sie diese still beantworten können. Der doppelte Effekt: mit der Antwort können Sie wiederholen, was Sie vorher gefragt haben und betonen so gleich noch mal den Inhalt.
Nutzen Sie all diese Möglichkeiten bereits beim Verbalisieren Ihrer Präsentation, also beim wörtlichen Einstudieren Ihrer Rede oder Präsentation.
>>> Wiederholungen wirken
>>> Erreichen Sie Lerntypen durch Geschichten
>>> Wie Sie Ihre Rede garantiert langweilig beginnen
>>> Begeisterung überspringen lassen
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