„Ich bin doch hier nicht der Clown“ sagte neulich ein Teilnehmer zu mir, „meine Kollegen sind selbst verantwortlich, mir doch egal, ob die aufpassen.“ In dem Unternehmen, in dem er arbeitet, ist es üblich geworden, dass Teilnehmer an Meetings und Präsentationen auch mal SMS-Chatten, Mails lesen und beantworten und auch mal einen Anruf annehmen und dazu für eine Weile aus dem Raum zu gehen. Ist das die richtige Einstellung?
Besprechungen und Präsentationen, bei denen die Teilnehmer wenig Aufmerksamkeit schenken, verschwenden teure Arbeitszeit. Die Ergebnisse werden schlechter sein, der Informationsfluss entsprechend reduziert. Doch ganz abgesehen davon, ist es auch eine Frage der Wertschätzung gegenüber den Teilnehmern. Ich persönlich bin schon der Meinung, dass wenn ich deren wertvolle Zeit in Anspruch nehme, ich sie zumindest nicht langweilen darf. Das ist auch mein Grundsatz, wenn ich einen Vortrag oder eine Präsentation gebe. Ich sage mir: „Ich habe nicht das Recht auch nur einen Teilnehmer auch nur eine Minute zu langweilen!“ Das ist natürlich keine Garantie dafür, nicht doch mal jemanden nicht zu erreichen, der sich für das Thema nicht interessiert oder eine durchzechte Nacht hinter sich hat. Oder der andere Vorstellungen hat von Spannung und Performance.
Mein Grundsatz hat allerdings eine hervorragende Wirkung: ich setze stets alles daran, es zumindest erreichen zu wollen. Wie steht es mit Ihnen? Eher derjenige, der es den anderen überlässt auch dröge präsentierte Informationen aufzunehmen, selbst wenn es Mühe kostet? Derjenige der seine Präsentationen für gut hält, die Teilnehmer aber trotzdem mit dem Schlaf oder Ablenkungen kämpfen. Oder ist es auch Ihr Motto, alles daran zu setzen, die Teilnehmer so zu faszinieren, dass sie trotz eintreffender SMS, Mails oder anderer Ablenkungen Ihnen an den Lippen kleben und alle Informationen gerne aufsaugen, wie ein Schwamm.
Letzteres erreichen Sie durch eine passionierte Präsentationsweise, die sich in Ihrer Körpersprache, variantenreichen Sprechweise und Ihrer Präsenz zeigt. Auch mit guten Folien und einer erstklassigen Dramaturgie unterstützen Sie diese Faszination. Das Gute: Wenn Sie glauben das nicht zu haben, können Sie all das erlernen. Denn es ist bei niemanden angeboren, es ist entwickelt und erlernt. Das kommt nicht von jetzt auf gleich, das ist mit Üben verbunden. Die meisten nehmen sich diese Zeit nicht, sie halten es für nicht der Mühe wert, mit einem Coach daran zu arbeiten. Doch wenn Sie überlegen, wie wichtig es heute ist – und immer wichtiger wird – sich gut zu präsentieren und Menschen zu überzeugen, dann verstehen Sie auch, die Notwendigkeit.
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