Da neben München auch Köln eine Medienstadt ist, hat sich das Motto der Jahres-Convention der German Speakers Association auf die Film- und Fernseh-Welt bezogen. Der erfahrene Moderator und Speaker Cristián Gálvez stellte das Programm zusammen und moderierte die großartigen Highlights: Vorträge, Comedy und bewegende Momente.
Speaker tendieren generell dazu, Standing Ovations zu geben. So war es keine Seltenheit, ja fast schon eine Inflation, dass sich das Publikum erhob. Ob bei der Wahl der künftigen Präsidenten am Vorabend oder bei der Verleihung des ersten Deutschen Rednerpreises. Der ging übrigens an Hans-Dietrich Genscher – doch das haben Sie bestimmt schon im letzten Artikel gesehen, in dem ich Ihnen die besten 36 Bilder zeige.
Doch eine Auswahl der größten Highlights schön der Reihe nach. Am ersten der beiden Tage, dem 10. September: Jörg Knör, bekannter Entertainer, der Comedy, Parodie, Karrikaturzeichnen und Gesang auf geniale Weise kombiniert, sorgt gleich zu Beginn für die richtige Stimmung. Mit nachdenklicheren Tönen folgte mein persönliches Highlight auf der Bühne, Lenora Billings-Harris. Eine Farbige aus Amerika. Sie erzählte von einem Auftritt in Südafrika kurz vor Ende der Apartheit, bei der eine Weiße aus Rassenhass den Saal verlassen wollte, jedoch wegen ihres Chefs blieb. Vom Vortrag wurde sie dann so überzeugt, dass sie ihre ganze Meinung den Farbigen gegenüber änderte und ihrer Familie dies weiter geben wollte. Sehr berührend und sehr berührend erzählt.
Selbst in Workshops waren bekannte Personen gebucht, so Mr. XING Joachim Rumor oder aus der Comedy-Szene Vera Deckers und Marius Jung. Der Abend versprach großes, denn Hans-Dietrich Genscher sollte den neu geschaffenen Deutschen Rednerpreis erhalten. Die Laudatio von Friedrich Nowotny war bereits eine exzellente Rede, doch der 83jährige Genscher zeigte, mit wie viel Emotion und Begeisterung er noch immer für die Zukunft Europas votieren kann. Seine frei gesprochene Rede war kraftvoll und mitreissend. Standing Ovations. Und diesmal sicher mit mehr Überzeugung als bei so manch anderer Situation.
Mr. Tagesthemen Ulrich Wickert und Past President der GSA Sabine Asgodom wurden in die Hall of Fame aufgenommen. In die Hall of Fame wurden bereits so berühmte Namen aufgenommen wie Samy Molcho, Vera F. Birkenbihl, Florian Langenscheidt (der heuer auch eine emotional Rede gab), Fredmund Malik und einige mehr. Ulrich Wickert begann seine Rede nüchtern, im Tagesthemen Stil, doch je länger er sprach, desto mehr packte er geschickt Anekdoten und Humor mit rein. Als der Abend, an dem noch zahlreiche weitere Ehrungen folgten, zu Ende ging, waren wir überrascht, dass es schon ca. 23:30 Uhr war. Gespräche an der Bar und Tänze in der „Disco“ sorgten einmal mehr für eine sehr kurze Nacht.
Würde ich alle Highlights und Programmpunkte aufzählen, wäre es zu langweilig zu lesen. Nur wer dabei war, kann die Stimmung wirklich nachvollziehen. So picke ich vom Samstag lediglich ein wirklich besonderes Highlight heraus. Eine aus der Ecke Show. Doch Show, wie Sie es noch nie gesehen haben. Die beiden Amerikaner heissen The Passing Zone. Es sind zwei nette Kerle, die mit gefährlichen Dingen jonglieren. Doch es war vor allem der Witz, perfekt performt, der die Show zu etwas Besonderem macht. So wählten Sie „zufällig“ Markus Hofmann aus dem Publikum, CSP und Direktor STI der GSA University, der eine nervenaufreibende Aufgabe bekam: auf einem Helm jonglierte er einen rotierenden Ball, in jeder Hand zwei rotierende Teller. Gleichzeitig flogen insgesamt sechs messerscharfe Sicheln vor seinem Gesicht und hinter seinem Rücken an ihm vorbei, geworfen und jongliert von Jon und Owen.
Ich mache viel mit, doch da wäre mir doch anders geworden. Bei der darauf folgenden Nummer jonglierten die beiden mit drei laufenden Stihl-Kettensägen. Und zwar im Rhythmus zu Johann Strauß’ Donauwalzer (!!!) und bekleidet mit einem rosa-färbenden Tütü und rosa Ballet-Outfit. Es war eine der komischsten Auftritte, die ich je gesehen habe.
Na gut, there is one more thing: die Men In Black! Andreas Buhr, Dirk Kreuter und Martin Lumbeck im Outfit von Will Smith und jeder sprach 007 Minuten darüber, wie sich Speaker vermarkten und verkaufen sollten. Das ganze begleitet von Filmausschnitten aus Men in Black, unterlegt mit ironischen Texten. Der Brüller, damit sollten die drei Kollegen auf Tournee gehen!
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