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    « Reden schreiben – schnell und automatisch | Start | Wulff tritt zurück – eine Rede, für die es keinen Applaus gibt »

    Kommentare

    Michael Moesslang

    Hallo Nils,

    Eine Vorlesung oder Lehrveranstaltung ist natürlich etwas anderes als eine Präsentation. Doch viele Regeln gelten auch hier identisch.

    Seit 22 Jahren gebe ich Vorlesungen an verschiedenen Akademien und Hochschulen (Bayerische Akademie für Werbung und Marketing, Hochschule München, European Business School Reutlingen, St. Galler Business School und weitere). Um eine Vorlesung spannend und knackig zu halten, ist – durch die Länge der Veranstaltung – noch viel wichtiger lebendig zu sprechen. Vielfalt in Körpersprache und Stimme, Interaktion mit dem Publikum und Abwechslung (auch in den Medien, also z. B. Folie, Flipchart …) sind das A und O.

    Falsch ist die Aussage: „andererseits muss das, was man als Bildschirmpräsentation hernimmt auch als Handout dienen.“ Denn genau das kann zu keinem guten Ergebnis führen. Ein Handout im Bereich der Bildung und Lehre braucht Zusatzinformationen. Dinge die im Rahmen der Vorlesung aus Zeitgründen zu kurz kommen oder aus dramaturgischen Gründen weg gelassen werden. Quellenangaben (die auf den Folien nichts verloren haben), Links, ausführliche Beispiele und vieles mehr. Auf die Folien gehören Bilder, Beispiele, Diagramme und manchmal auch Stichworte. Keine Sätze. Wenig Augeninfomationseinheiten pro Folie. Keinesfalls „TMI“ (To Much Information).

    Ein guter Referent/Dozent/Professor kommt also nicht drumherum, ein separates Handout zu erstellen. Da er die Vorlesung jedoch normalerweise immer wieder gibt, ist der Aufwand ja nur einmal fällig und danach sind lediglich Anpassungen nötig.

    Folien auszudrucken ist kein Handout, das ist ein Zeichen von schlechter Vorbereitung.

    Mit herzlichen Grüßen,
    Michael Moesslang

    Nils-Peter Hey

    Hallo Michael,

    wie gehst Du mit Hybriden um? Also sehr umfangreichen, weil langen Lehrveranstaltungen. Die sollen einerseits natürlich knackig, dauerhaft spannend, anschaulich, mitreissend sein ... andererseits muss das, was man als Bildschirmpräsentation hernimmt auch als Handout dienen.

    Viele Grüße

    Nils

    Michael Moesslang

    Hallo Hannes,

    ja, auch Steve Jobs hat eine Weile so präsentiert: Ein weißes Wort auf einem dunklen Hintergrund je Folie. Es ist sicher nicht überall die beste Lösung, doch es zeigt, wie gut eine klare und absolut reduzierte („keep it short and simple“) Folie funktioniert. Wer merkt sich all die Inhalte der vollen Folien? Das geht gar nicht!

    Herzliche Grüße,
    Michael

    Hannes Schleeh

    Hallo Michael,

    die genialste Powerpoint (Ne war Keynote) Präsentation die je erlebt habe war von Joi Ito. es waren insgesamt 8 Folien. Darauf stand in weis je Folie ein Wort auf schwarzem Hintergrund! Die Worte konnte jeder nach der Präsentation auswendig!

    Gruß

    Hannes

    Michael Moesslang

    Hallo Heiko,
    Ich weiß, dass das häufig gemacht wird. Nur ist der Sinn von PowerPoint nicht, Dokumentationen oder Handouts zu erstellen. Dafür gibt es bessere Programme. Nutzt man dafür PPT, können natürlich, ähnlich wie bei einem Buch, auf jeder Seite Hinweise und Logos stehen.

    Wer PPT allerdings als Dokumentations-Tool nutzt, sollte diese Folien dann keinesfalls für seine Projektion verwenden. Denn die sind dann zu voll. Beim Lesen einer Dokumentation ist das selektive Lesen einfach, es steht ja auch ausreichend Zeit zur Verfügung und niemand quatscht dazu. Bei einer Präsentation sollte die Folie nur genau das zeigen, was den Präsentator in diesem Moment unterstützt. Nichts darf davon ablenken. Keine ganzen Sätze, keine schwer lesbare kleine Schrift, keine Fusszeilen etc.

    Ich weiß, da wird gerne Zeit gespart auf Kosten der Überzeugungskraft.
    Michael

    Heiko van Eckert

    Hallo Michael,
    für Präsentationen im eigentlichen sinne gebe ich Dir Recht. Dafür ist Dein "Neuschwanstein" auch aus meiner Sicht die beste Lösung.

    Im Unternehmenskontext werden Präsentation heute jedoch häufig auch zur Informationsvermittlung und dann oft auch noch als Dokumentationsmedium benutzt. Hierfür sind viele der oben genannten Regeln sinnvoll, da oft auch einzelne Folien ausgedruckt werden.
    Oder wie siehst Du das?
    Heiko

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