Präsentieren mit iPad

Ich hatte vor einiger Zeit ein Beispiel von einer gelungenen Präsentation mit iPad gezeigt. Gestern hatte ich die Gelegenheit vor Publikum selbst den Test zu machen, mit iPad zu präsentieren. Meine damals schon geäußerte Skepsis hat sich bestätigt. Denn es entstehen große Nachteile, von denen einer ganz besonders schwer wiegt.

Der Grund, warum ich das ausprobiert habe, war eine App, die sich ganz anders darstellt als PowerPoint & Co. und die ich kennenlernen wollte. Über sie werde ich gesondert berichten. Und eben, ob es vernünftig geht, vom iPad zu präsentieren.

Technisch gab es keinerlei Probleme, das Bild war hervorragend. Doch ich hatte das iPad in der Hand. Das ist notwendig, da es nur einen kleinen Button gibt, mit dem ich vorwärts drücken kann. Bei anderen Apps geht das mit einem Wisch, dann mag es auch gehen, wenn das iPad am Tisch steht und man so die Hände frei hat.

Denn der große Nachteil sind die Hände, permanent zumindest eine Hand, die ans iPad gebunden ist. Auf Dauer wird es schwer, das iPad zu halten. Das größte Problem ist jedoch, dass ich in meiner Gestik eingeschränkt bin. Und mangelnde oder eingeschränkte Gestik lässt nicht nur die Glaubwürdigkeit sinken, sie führt auch zu einer monotoneren Sprechweise. Kurz gesagt, die Qualität, die ich sonst biete, konnte ich nicht annähernd erreichen. Die Hände eines Präsentators müssen frei sein, denn wenn die Hände nicht sprechen, kommt beim Publikum nur ein Bruchteil der Botschaft an.

Meine Probleme waren also:

• Verminderte Körpersprache
• Dadurch auch weniger Sprechdynamik
• Verminderter Blickkontakt wegen Blick zum iPad
• Eingeschränkte Bewegungsfreiheit wegen Kabel
• Eingeschränkte Körperdynamik, dmait das iPad nicht aus der hand fällt
• Ich musste mich sehr auf die Technik konzentrieren
• Insgesamt als deutlich langweiliger als üblich

Das gilt auch für andere Gegenstände in der Hand oder das iPhone. Auch wenn es kleiner ist oder ein Handmikro notwendig ist, es reduziert die Wirkung der Worte und die Wirkung des Sprechers sehr.

Fürs iPad soll es angeblich ab Herbst eine Lösung geben. Es ist eine kleine, handliche Fernbedienung geplant. Dann ist es ähnlich einem Laptop oder MacBook, denn dann haben Sie das iPad nicht mehr in der Hand. Eine Fernbedienung kann ja Bewegungen der Gestik mitmachen.

Ihr Michael Moesslang

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