Dr. Geoffrey Canada begeistert mich. Er engagiert sich seit Jahrzehnten dafür, dass arme Kinder in Harlem es bis durchs College schaffen und so die Armut druchbrechen. Bei TED gibt er den „Angry Black Man“ und überzeugt auf eine ganz bestimmte Weise.
Es ist sicher eine der schwierigsten Situationen, wenn die Bühne rund ist und Menschen an allen Seiten sitzen. Dazu kommt, dass der Saal dunkel ist und die Kamera ihn nur von „vorne“ einfängt. Canada nutzt die Bühne hervorragend. Den typischen runden TED-Teppich schreitet er immer wieder im vollen Durchmesser ab. Und das ist keineswegs Nervosität, sondern er unterstreicht damit dynamisch seine Worte. Ebenso, wie mit seiner hervoragenden Gestik (bis auf die Hand in der Hosentasche, die gehört da nicht hin).
Wenn Sie von Geoffrey Canada lernen wollen, achten Sie auf seine Gestik, Schritte und auch darauf, wie er mit der Stimme spielt. Er nutzt Abwechslung im Tempo, in der Lautstärke, in der Tonhöhe, bei der Frequenz der Sprechpausen und sogar sein Kratzen in der Stimme verschwindet an bestimmten Stellen plötzlich. So transportiert er die Emotionen, die einerseits das Publikum zum Schmunzeln und Lachen bringen, andererseits seine Wut zum Ausdruck bringen. Das Publikum quittiert dies mit zustimmenden Nicken. Denn nicht nur seine Emotionen machen die Qualität dieser Rede aus, auch seine Geschichten, die Vergleiche, die er zieht, die Metaphern mit denen er die Hirnrissigkeit des Schulsystems und der Denkweisen in der Bildung vergleicht und angreift.
Betrachten Sie diese Rede ruhig mehrmals. Einmal vielleicht sogar ohne Ton, damit Sie seine dynamisch-lebendige Körpersprache vollkommen geniessen können. Von solchen Rednern können wir lernen!
>>> TED: Rita Pierson – Every kid needs a champion
>>> Bono von U2 über die Halbierung der Armut – Analyse seines TED Talks
>>> Garr Reynolds in London – Presentation Zen & Storytelling
Kommentare